Kunst im Flow. Der Künstler und Illustrator arbeitet freischaffend und in Auftrag. Seine Gemälde, Objekte und Zeichnungen sind deutschlandweit und international in Ausstellungen vertreten. Im Interview erzählt er vom kreativen Schaffen im Fluss.
Herr Olbertz, wie sind Sie eigentlich zur Kunst gekommen?
Hmm. Ein bisschen durch mein familiäres Umfeld, weil meine Eltern das Zeichnen mochten. Meine Mutter hat zum Beispiel abends nach der Arbeit gezeichnet, es machte ihr Spaß. Das habe ich mitbekommen und auch gemalt. So fing das an.
Sie arbeiten sehr vielfältig in Bezug auf Formate. Was inspiriert Sie zur Ihren Kunstwerken?
Ein Bild inspiriert das Nächste. Ich arbeite von Bild zu Bild.
Ist Ihr Leben als Künstler anders als das von anderen Menschen?
Man arbeitet immer und hat immer Urlaub. Die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist sehr verschwommen.
Was würden Sie tun, wenn Sie kein Künstler wären?
Ach, das ist nach so langer Zeit nur schwer vorstellbar. Ich bin schon immer auf der Schiene.
Wie ist der Prozess, wenn Sie arbeiten?
Es ist vor allem ein langer Prozess. Ich möchte gut vorbereitet ans Werk gehen. Dafür habe ich Material gesammelt und weiß zu 80%, was ich will. Ich muss auch räumlich optimale Bedingungen schaffen, um in Fluss zu kommen.
Das klingt nach gestalterischer Lebenskunst. Welchen Rat würden Sie Künstlern geben, die von ihrer Kunst leben wollen?
Erstens einmal muss die Arbeit sehr gut sein, das setzen wir mal voraus. Wer mit der Ansage kommt, dass er von seiner Kunst leben will, muss sich vor allem um seine Vermittlung kümmern. Vielleicht 50% seiner Zeit hat er für die Produktion, die andere Hälfte muss er darauf verwenden, Leute zu treffen und mit Galeristen zu sprechen.
Was fällt Ihnen beim Arbeiten am Schwersten? Haben Sie einen inneren Schweinehund?
Nein, aber das letzte Finish an einem Werk ist das Schlimmste. Wenn ich es am nächsten Tag noch die letzten Striche machen muss. Dann ist der Flow vom Vortag nämlich schon weg. Dann nochmal ran zu gehen und es ordentlich machen, dazu muss ich mich mitunter zwingen.
Malte Hagen unterrichtet an der Kunstschule Grundlagen der Illustration und Sachillustration.
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