Smirk steht noch am Anfang seines Studiums an der Kunstschule. Trotzdem hat er sich entschieden, beim Kollektiv Art Horse dabei zu sein. Wir erfahren, was ihn zu seinem im ersten Sammelband erschienenen Comic inspiriert hat und was es mit dem Kollektiv Art Horse auf sich hat.
Technischer Fortschritt: Zukunftsvision
Im Unterricht bei Dozent Uwe Heinelt behandelten die Schüler das Thema technischer Fortschritt. Dabei sollte jeder seine eigene Vision entwerfen. Es fanden lebendige Diskussionen und Gespräche statt, denn jeder war gefragt, einen eigenen Ansatz und eine eigene Umsetzung als Comic zu entwickeln. Vorgabe: Drei Seiten sollte der Comic haben. Genau damit hatte Smirk zunächst Schwierigkeiten: Eine futuristische Technologie zu erklären, die es gar nicht gibt, einen Konflikt einzubauen und diesen auch zum Ende zu führen – dafür waren ihm drei Seiten einfach zu wenig.
Dennoch gelang es ihm, auf vier Seiten eine dystopische Story zu entwickeln, in der die Menschen zum Mars reisen. Smirk wurde einerseits durch sein Faible für Architektur inspiriert. Auf der anderen Seite waren es die Erzählungen eines befreundeten Altenpflegers, die ihn dazu bewogen, eine Geschichte über alte Menschen zu entwerfen. Vielleicht wird Smirk die Geschichte noch ausführlicher erzählen, mit allen ihren Aspekten, auf so vielen Seiten, wie sie eben braucht. Einen genauen Plan dazu hat er noch nicht.
Smirk mag Pinselstifte und die Arbeit im Kollektiv
Smirk arbeitet am liebsten mit schwarzer Tusche und Pinselstiften, da diese eine große Bandbreite an Möglichkeiten abdecken. Sie lassen sich schnell und einfach verarbeiten. Thematisch interessiert er sich für gesellschaftliche Prozesse und Menschen, die innerhalb der Gesellschaft eine Randposition einnehmen.
Wie er zu Art Horse kam? Ganz einfach: Er wurde gefragt, ob er mitmachen möchte. Und darüber freut Smirk sich sehr. Denn das gemeinsame Zeichnen motiviert ihn, genau wie der gegenseitige Austausch, von dem alle profitieren. Alle Mitglieder des Kollektivs haben einen unterschiedlichen Hintergrund und verschiedene Arten, die Welt zu betrachten. Eine gemeinsame Linie für die Arbeit bei Art Horse zu finden, bedeutet, Kompromisse einzugehen. Das Kollektiv ist gerade erst entstanden, deswegen kann er noch nicht allzu viel über eine Arbeitsroutine und alltägliche Abläufe sagen. Eins steht allerdings fest: Gemeinsam konnte Art Horse pünktlich zur Comic Invasion 2019 einen ersten Sammelband veröffentlichen – für jedes einzelne Mitglied alleine wäre das innerhalb der kurzen Zeit wohl kaum möglich gewesen.
Ob Gamebranche, Comiczeichnen, Animation oder freie Kunst – wo genau Smirk nach seiner Ausbildung an der Kunstschule landet, weiß er heute noch nicht. Eines hingegen schon: Dass unsere Kunstschule ihm eine gute Basis für alle kreativen Beruf gibt.
Text von Leona Bellinda Schröder