Die Dozentin für Manga und Comic ist Vertrauenslehrerin an der Kunstschule. In der Manga-Szene ist sie bekannt und gern für private Auftragsarbeiten wie Manga-Portraits von Cosplayern gebucht. Im Gespräch erzählt sie, wie Leidenschaft zum Beruf geworden ist.
Frau Eckert, wie sind Sie eigentlich zur Kunst gekommen?
In meinem Fall ist es ja die Comic-Art. Ich habe schon immer gern gezeichnet, und war zu Schulzeiten in meinem Freundeskreis diejenige, die die anderen gemalt hat. Und weil ich damals schon in der Manga-Szene unterwegs war, habe ich auch in dem Stil gezeichnet.
Was inspiriert Sie zur Ihren Kunstwerken?
Also wenn ich Auftragsarbeiten mache, kommen Leute zu mir, die zB. ihren Online Game-Charakter gezeichnet haben wollen. Dann bespreche ich, wie die Figur tickt und sein soll. Das setze ich dann um.
Sie unterrichten, geben Kurse, machen Auftragsarbeiten. Alles rund um Manga und Comics. Ist ihr Leben als Künstler anders als das von anderen Menschen?
Im Gegensatz zu einem Bürojob, den ich mal gemacht habe, finde ich mein Leben jetzt erfüllender. Ich liebe, was ich mache, dafür gibt es aber keine geregelten Arbeitszeiten. Ich habe mit vielen kreativen Menschen zu tun, und bin in meiner Szene unter Gleichgesinnten, was auch Spaß macht. Es ist kein Schema F.
Wie ist der Prozess, wenn Sie arbeiten?
Immer wieder eine Herausforderung. Klar, bei meinen Aufträgen gibt es einen Ablauf. Erst das Briefing zu den Charaktereigenschaften, Vorskizze zu Aussehen und Pose, dann absegnen lassen vom Kunden und das Finish machen. Aber eigentlich ist es immer etwas Neues.
Welchen Rat würden Sie Manga-Künstlern geben, die von ihrer Kunst leben wollen?
Anatomie! Lernt die Basics. Komposition, Farben und Anatomie. Auch wer in der Games-Branche Fuß fassen will, braucht vor allem anatomisches Zeichnen. Und lernt immer weiter. Ich übe täglich.
Was fällt Ihnen beim Arbeiten am Schwersten?
Die Bürokratie beim freiberuflichen Arbeiten, das finde ich anstrengend.
Und beim Zeichnen? Haben Sie einen inneren Schweinhund, der sie anbellt?
Ja. Man muss sein Werk ansehen und sagen: Okay, es ist fertig und gut so. Man kann immer noch irgendetwas besser machen, aber muss auch erstmal sagen, so reicht es.
Michaela Eckert gibt Copic-Workshops an der Kunstschule, in denen sie die handwerklichen Grundlagen des Manga-Stils vermittelt.
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