Reges Interesse fanden am Stand vor allem die Live-Portraitzeichner. Zahlreiche Cosplayer nutzten die Gelegenheit, sich günstig in einem Manga-Bild verewigen zu lassen. Sowohl Schüler als auch Dozenten der Kunstschule zeichneten live und vor Ort in verschiedenen Stilen und zeigten vor allem, dass sie mit dem Menschen Zeichnen gutes Geld verdienen. Da sage noch einer, Kunst wäre brotlose Kunst!
Großer Nachfrage erfreuten sich auch die Kurse “Manga und Comic Zeichnen” direkt am Stand. Vor allem Eltern von Schulkindern und Jugendlichen waren positiv überrascht, vom deutschlandweit einzigartigen Copic Marker-Kurs an der Kunstschule Berlin zu erfahren. Der Preis der relativ teuren Stifte schreckt viele Eltern vom Kauf ab. Im Copic Marker-Kurs können Kinder und Jugendliche sich mit den Stiften erst einmal ausprobieren, was Eltern teure Fehlkäufe erspart. Selbstverständlich vermittelt Manga-Dozentin Michaela Eckert aka gizzy auch die wichtigsten Techniken im Umgang mit Copic Markern.
Das man Mangas, Comics und Graphic Novels nicht nur lesen, sondern auch selber zeichnen kann, scheint auf Seiten der Bildungseinrichtungen im Nordwesten Deutschlands nur der Kunstschule Berlin bewusst zu sein. Sie war die einzige Zeichenschule auf der gesamten Messe. So mancher Teilnehmer eines Zeichenkurses am Stand zeigte sich erstaunt über das weitreichende Angebot von Zeichenkursen zum Thema – auch außerhalb von Studium und Ausbildung. In Ferienkursen und Nachmittagskursen können Kinder und Jugendliche ihre eigenen Comics und Mangas zeichnen.
Vielleicht zeigt der Umstand, dass die Kunstschule als einzige Bildungseinrichtung auf der Comic Con vertreten war, aber auch, dass hier keine Berührungsängste mit den Medien Comic und Manga vorherrschen. Diese werden von manchen als Kunstform geschmäht oder abgelehnt. “Bei uns ist das Leidenschaft. Ich stecke schon lange in der Szene drin und das merken die Kids auch. Ich weiß, von welchen Comics und Serien meine Teilnehmer reden, weil ich sie selber anschaue”, verrät Manga-Dozentin Michaela Eckert. Von Nerds für Nerds eben – auf der Comic Con und in der Kunstschule.